Noch ein paar Worte zu den Ursachen von Stimmstörungen
Für die meisten Fälle von Stimmproblemen „können“ die Patientinnen und Patienten nichts. Zur falschen Zeit am falschen Ort, man fängt sich einen Virus ein, der sich in der Kehle einnistet, und als Souvenir an eine heftige Erkältung bleibt oft eine funktionelle Stimmstörung, die sich im Laufe von Monaten nicht bessertt, und schließlich von der Hals-Nasen-Ohrenmedizin festgestellt wird.
Es kann auch durchaus Fälle geben, in denen Überbeanspruchung oder eine ungünstige Sprech- oder Singtechnik zu einem Stimmproblem führen. Oft übersehen wird die Möglichkeit, dass ein Stimmproblem durch Unterforderung der Stimme entstehen kann. Ab Mitte 40 kann dies recht leicht passieren, oft auch nach Eintritt des sogenannten „Ruhestandes“. Mit der Stimme ist es wie mit den Muskeln – Nichtgebrauch führt zu nachlassender Leistungsfähigkeit. Zum Glück kann das durch das richtige Training rückgängig gemacht werden.
Weitere Ursachen: Aus verschiedenen Gründen können Teile des Vagusnervs, die für die Steuerung der Stimmfunktionen zuständig sind, beeinträchtigt sein, oft als Folge von Operationen. Das ist für die Betroffenen aber oft erst einmal eine unangenehme Überraschung, lässt sich in der Regel aber sehr gut behandeln, . Auch Unfälle oder sonstige mechanische Einwirkungen auf Hals und/oder Kehlkopf führen zu Stimmproblemen.
Bei manchen Erkrankungen können Stimmprobleme Teil der Symptomatik sein.
Ein Stimmstörung als Ausdruck einer problematischen Lebenssituation oder psychischer Probleme kann durchaus vorkommen, ist unserer Beobachtung nach aber eher die Ausnahme. Auch hier gibt es Möglichkeiten der Behandlung, die erfolgreich sein können. Gerade hier ist auch wichtig, dass der oder die Behandelnde ihre oder seine fachlichen Grenzen kennt und das auch anspricht.